Hört mir auf mit Sommer! Was für eine unendlich anstrengende Jahreszeit ist das denn bitte!? Schon am frühen Morgen strecken sich mir am Strand fremde Köpfe und Hände entgegen. Ständig höre ich dieses grauenvolle „Och, ist der süß“. Dabei will ich doch einfach nur meine Ruhe. Und wenn ich mich dann aufrege, ist es auch wieder nicht richtig. Also suche ich lieber das Weite und stürze dabei kopfüber in eines der unzähligen Löcher, die irgendwelche Minizweibeiner gebuddelt, aber nicht wieder zugemacht haben. Irgendwann breche ich mir noch mal die Knochen.
Der Höhepunkt des Sommergrusels ist aber der tägliche Besuch am Hundestrand. Hundestrand!!! Bitte!!! Das Wort allein schlägt mich schon in die Flucht. Da rennen dann Scharen von Vierbeinern durch die Gegend, ständig muss man auf der Hut sein, dass einem nicht einer davon am Hintern klebt. Und als wäre das nicht schon nervig genug, brüllen die Zweibeiner dann ohrenbetäubend hinterher: „Bruno, komm her!“, „Smutje, nein!“, „Hasso, hier!“. Oooaaaarrr! Ich verziehe mich dann immer in den Strandkorb und beobachte den Wahnsinn aus sicherer Entfernung.
Nun bin ich ja von Haus aus Lockenträger und so gar kein Freund des kühlen Nass’. Wenn die Sonne aber mal wieder so richtig Gas gibt und ich in meinem dunklen Fell wegzufließen drohe, schnappt mich mein persönlicher Zweibeiner, trägt mich bis zur ersten Sandbank und taucht mich langsam in die kalten Wellen. Panik! Kopf und Schwanz in die Höhe und nichts wie zurück an Land. Beim ersten Mal war ich schwer erstaunt, dass ich schwimmen kann. Am Ufer angekommen zentrifugiere ich schleunigst das Wasser aus meinem Fell und stelle in der Regel fest: „Überlebt! Ich will nochmal!“
Das einzig wirklich schöne am Sommer ist aber, dass Zweibeiner überall Fischbrötchen essen und dazu neigen, Runtergefallenes liegen zu lassen. Lecker, sag ich Euch. Aber auch dabei hat man keine Ruhe, denn hinter einem schreit es schon wieder: „Schurke, komm her! Schurke, nein! Schurke hier!“ Oooaaaar!!!